Im März 2012 erschien „Die Große Entwertung“ von Ernst Lohoff und Norbert Trenkle. Die Werttheoretiker entfalten darin eine gänzlich differenzierte Sicht auf die gegenwärtige Finanzkrise, wie sie weder in konservativen noch in den meisten linken Diskursen zu finden ist. Den Autoren zufolge liegen die Ursachen der Krise nicht in der Spekulation gieriger BankerInnen und auch nicht in individuellen Fehlern von PolitikerInnen oder WährungshüterInnen, sondern in strukturellen Problemen der warenproduzierenden Gesellschaft. Was genau diese strukturellen Probleme sind, welche tiefer gehenden Ursachen ihnen zugrunde liegen und inwiefern sich traditionelle marxistische Alternativen wie auch gegenwärtige Alternativen gesellschaftlicher Selbstorganisation darin verorten, darüber wird am 04. Dezember sowie am 11. Dezember 2018 in der Alten VHS Bonn gesprochen und diskutiert.
Kategorie / Solidarische Landwirtschaft
„Good Food Good Farming“: Europaweite Aktionstage
Die Kampagne „Good Food Good Farming“ verweist auf die europaweiten Aktionstage im Oktober diesen Jahres. In verschiedenen Städten werden Demonstrationen, Workshops, Seminare, Treffen mit Abgeordneten, Hofbesichtigungen usw. organisiert. Aktivistinnen und Aktivisten der Solidarischen Landwirtschaften, der Klimabewegungen sowie auch anderer politischer Zusammenhänge werden aufgerufen, sich an den Aktionen zu beteiligen oder selbst welche vor Ort zu organisieren. Die Aktionen werden auf einer interaktiven Karte angezeigt und vernetzt:
SWR: „Die Strategie der krummen Gurken“
Am Donnerstag den 24.09.2015 sendete das SRW Fernsehen eine kurze Dokumentation über die GartenCoop Freiburg. Die Dokumentation, welche unter dem Titel „Die Strategie der krummen Gruken“ (Teil I und Teil II) in der Reihe Odysso gezeigt wurde, gibt einen ersten Einblick in das Leben und die Prinzipien der Solidarischen Landwirtschaft:
„Hier gibt es nicht nur einen Bauern sondern gleich dreihundert. […] Sie haben sich dem Projekt angeschlossen um unabhängig zu sein. Unabhängig von der industriellen Landwirtschaft, die auf Höchsterträge abzielt und der Landwirtschaft schadet. […] Alles was hier geerntet wird, hat immer einen Abnehmer. Dadurch hat der Hof Planungssicherheit. Überangebot und Preisverfall gibt es hier nicht. Denn jeder bezahlt eine jährliche Gebühr, hilft bei der Ernte und bekommt dafür einmal die Woche frisches Gemüse.“
A. Exner: „Wem gehört der Acker?“
Welche Rolle spielen Kooperationsverhältnisse zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen in Form eines möglichst uneingeschränkten Zugangs zur Produktion und deren Produkte im Rahmen von Solidarischen Landwirtschaften und darüber hinaus? Der östereichische Ökologe, Publizist und Aktivist Andreas Exner hat zu dieser Frage wertvolle Perspektiven und Argumente skizziert. In seinem Artikel „Wem gehört der Acker?“ beschreibt er die unterschiedlichen Stufen der Kooperation und Bindung zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen und welche Bedeutung das für die betreffenden AkteurInnen hat. Exner sieht in solchen „Bündnissen“ und Kooperationsverhältnissen nicht zuletzt die „tendenzielle Aufhebung“ der aus der Warenproduktion resultierenden, strukturellen Konflikte und Interessensgegensätze zwischen Lohnabhängigen und BäuerInnen.